Erstellt von: Ing. Martin Šefrna
Anlegeraufsicht: Bc. Jiří Loskot, Tschechisch-Bayerischer Geopark
Investorenvertreter: Ing. Michael Rund, Direktor des Sokolov-Museums
Bearbeitet im November 2023
Titelseite des Abschlussberichts
TECHNISCHER BERICHT
1. Einleitung
2. Bergbau - Geologische Bedingungen
3. Bergbautechnische und archäologische Untersuchung ODD-K3
4. Bergbau - Technische und archäologische Untersuchung SDD III
5. Schlussfolgerungen, Empfehlungen
GRAFISCHE ANHÄNGE
P1 Überblick über die Situation im Bergwerk Jeroným
P2 ODD-K3 Umfragedokumentation
P3 Archäologische Prospektion ODD-K3
P4 SDD III-Umfragedokumentation
P5 Archäologische Prospektion SDD III
Gegenstand des vorgelegten Berichts ist eine technische Beschreibung der Erkundungsarbeiten im Rahmen der bergbaulichen, technischen und archäologischen Erkundung der Grube Jeroným in den Abschnitten SDD III und ODD der KZ-Kammer. Anlass für die Erkundungsarbeiten waren die im Jahr 2023 durchzuführenden Sanierungsarbeiten mit der Absicht, das Projekt „Schadenssanierung im Bergwerk Jeroným“ fortzuführen.
Um die bergbaulichen und technischen Gegebenheiten zu ermitteln und vor Ort zu verifizieren, wurden Prospektions- und Erkundungsarbeiten durchgeführt. Neben den Ausgrabungsarbeiten an den interessanten SDD- und ODD-Stätten wurden archäologische Forschungen in Form der Dokumentation, Sammlung und Rettung archäologischer Funde durchgeführt.
Die Jeroným-Mine liegt 6 km von der Stadt Krásno in Richtung Sokolov. Im Zeitraum vom 16. bis zum 18. Jahrhundert wurden Bergbauanlagen zum Abbau von Zinnerzen errichtet. Jahrhundert im Endokontakt der Erzgebirgsgraniten des Krudum-Massivs, in seinem südlichen Teil am Kontakt mit den darüber liegenden Paragulen. Die Grubenbaue bestehen aus ausgehobenen Kammern, die durch in Biotitgranit gehauene Korridore verbunden sind, die eine Lagerstättenneigung von 20–45° nach Süden aufweisen. Sie sind durch den Einsturz von ausgegrabenen Kammern oder Schächten und neu restaurierten Schächten mit der Oberfläche verbunden. Die Mächtigkeit des Deckgebirges beträgt am Lagerstättenausbiss 2,0 m, auf Höhe des Entwässerungsstollens bis zu 50 m. Mineralisierte Zonen in Graniten (Greisen) bilden mehrere parallele Positionen in der Kontaktzone, die Gegenstand der Ausbeutung waren und die Methode des Abbaus der Lagerstätte vorgegeben haben, d. h. unregelmäßiger ventrikulärer Abbau mit erhaltenen interventrikulären Säulen kritischer Parameter. Neben den bergmännischen Arbeiten gehören zum Bergwerk auch Erkundungsarbeiten in Form von Entdeckungsschächten und Erkundungsstollen mit wirtschaftlichem Profil. Ein sehr wichtiger Teil der Mine sind die Entwässerungsstollen. Einer davon ist der bekannte und bereits rekonstruierte Entwässerungsstollen Jeroným, der in südlicher Richtung mit einer Länge von etwa 420 m ausgehoben wurde und Grubenwasser aus dem ODD-Komplex in die Erosionssohle des Chalupecký-Baches ableitet. Derzeit werden Arbeiten zur Wiederherstellung des neu entdeckten Barbora-Entwässerungstunnels durchgeführt. Gegenstand der Erkundungsarbeiten sind der Komplex SDD III und der Komplex ODD – Kammer K3 der Jeroným-Mine NKP aufgrund der Annahmen und Anforderungen für die Verbindung beider Komplexe.
Zur Untersuchung des ODD wurde eine Vor-Ort-Untersuchung der Kammer K3 durchgeführt. Nach der Inspektion der A-förmigen Kammer wurde diese mithilfe der 3D-Technologie kartiert und vermessen, siehe Anhang P2. Bei der anschließenden Bearbeitung und Auswertung wurden folgende Sachverhalte festgestellt:
➤ Die Kammer wird in einer erzhaltigen Position mit einer Neigung von 30–35° von der Oberfläche zum Entwässerungsstollen ausgehoben, wo der untere Teil der Kammer geflutet und der obere Teil am Aufschluss vergraben wird. Die Länge der Kammer in Lagerstättenrichtung beträgt über 40 m.
➤ Seine untypische Form des Buchstabens A enthält zwei gegenüberliegend geprägte Brüche (in Position und Höhe im 3D-Modell verifiziert), an der Stelle der vermuteten gegenseitigen Verbindung.
➤ Beide Brüche enden an der Ortsbrust mit einem Einsturz (siehe P2), der in die ausgebrochenen Gänge geflossen ist. Der horizontale Abstand zwischen den beiden Einstürzen beträgt 2,8 m.
➤ Die Untersuchungsergebnisse deuten auf das Vorhandensein eines unbekannten Minenbetriebs hin. Daher wurde der rechte Bruch nachträglich in die Untersuchung einbezogen, wobei Lasertechnik und Erkundungssonden vor der Mündung zum Einsatz kamen, um den festen Felsuntergrund zu verifizieren.
➤ Der rechte Split hat eine Gesamtlänge von ca. 7,0 m mit zwei Bögen. Prägeeffekt in einem wirtschaftlichen Profil. Ein sandig-felsiger Einsturz mit eindringendem Wasser an der Wand.
➤ Im Sediment vor der Öffnung der Spalte in der Kammer wurden zahlreiche originale Holzelemente gefunden. Dabei handelt es sich um die Rumpfteile von Brettern, Baumstämmen, Balken und Seitenwänden von Leitern, siehe Anhang P3. Vermutlich durch die angrenzenden Bergbauarbeiten. Die Holzelemente wurden vor Ort in der K3-ODD-Kammer gelagert.
➤ Neben dem Holz wurde auch eine Eisenklaue gefunden – ein Haken von 24 cm Länge und 5,5 cm Höhe an der Biegung, siehe P3. Es wurde an die Oberfläche gebracht und einem Museumsvertreter übergeben.
➤ Im Kellergeschoss vor dem Bruch, in Kammer K3, wurde eine 2,5 m lange und 20 cm breite hölzerne Drainagerinne freigelegt, siehe Anhang P3. Die Rinne wurde anschließend aus dem Felsgestein entfernt und vor Ort in Kammer K3 gegenüber der Öffnung der Spalte abgelagert, siehe Anhang P3.
➤ Die Metalldetektor-Untersuchung im rechten Teil der Kammer K3 ergab außer einer 24 cm langen Eisenklammer keine neuen Funde metallischer Natur. In der der Mündung gegenüberliegenden Halde der Kammer K3 wurde der Rest einer auf einem flachen Stein oxidierten Eisenstange gefunden. Die Eisengegenstände (eine Klaue, ein Torso einer Handschelle) wurden dem Minenleiter übergeben.
4. Bergbautechnische und archäologische Untersuchung im SDD III
Nach der Inspektion des SDD III-Komplexes wurde eine Kartierung der unteren Teile über der Wasseroberfläche und des hinteren Ausgangs zur Oberfläche durchgeführt, der durch einen Einsturz von der Oberfläche beendet wurde. Aufgrund der großen Ausdehnung der Anlage wurde auf eine Kartierung des Vorder- und Mittelabstiegs verzichtet, siehe Anhang. P4. Von der im mittleren Teil des hinteren Ausgangs befindlichen Erkundungssonde wurden Keramikscherben aus den alluvialen Sedimenten geborgen und an der Ausgangsstelle auf einem Felsvorsprung abgelagert. Die im mittleren Abhang der Anlage an der Kreuzung befindliche Sondierungssonde war nur 1,0 m tief und erbrachte keine archäologischen Funde. Im vorderen Abhang wurden an der Verbindungsstelle des Trockenmauerfundaments Reste einer Feuerstelle aus der Methode des „Feuersetzens“ gefunden. In der Felsnische befindet sich sehr gut erhaltenes verkohltes Originalholz aus der Methode zur Trennung des mineralisierten Felsmassivs, siehe Foto Nr. 1.
Foto Nr. 1 - Blick auf die Feuerstelle in einer Nische des Felsmassivs in SDD III - Jumper
Im unteren Teil des Vorbaus an der Stelle des voraussichtlichen Anschlusses der Anlage an den gesicherten Schacht KŠ1 finden sich im in die Kammer eingedrungenen Einsturzmaterial Reste des ursprünglichen Holzes, siehe hierzu Nr. 2.
In der oberen Kammer des hinteren Ausgangs befindet sich unter der Oberfläche ein blindes Schachtprofil, das am Aufschluss der Lagerstätte einstürzt. Es hat ein rechteckiges Profil von 2,7 x 1,1 m und wurde von unseren Vorfahren von Hand aus gesundem Granit gehauen. Es wird empfohlen, die bereits begonnenen Erkundungsarbeiten fortzusetzen, insbesondere im vorderen Abstieg (neuer Korridor freigelegt), im mittleren Abstieg und in den unteren überfluteten Teilen von SDD III während der Trockenzeit, wenn der Wasserstand niedrig ist. Im SDD III-Komplex wurde eine Metalldetektoruntersuchung durchgeführt. Es wurden zahlreiche Eisengegenstände gefunden, von Nägeln aus Holz bis hin zu Fragmenten von Eisenstangen und nicht identifizierbaren kleinen Gegenständen mit einer Größe von 1,0 bis 5,0 cm, die erheblich durch Korrosion – Oxidation von Fe – beschädigt waren. Zu den bedeutenden Funden zählen zwei komplette Handschellen mit den Maßen 10,5 cm und 7,5 cm sowie ein Torso einer Handschelle ohne Spitze mit den Maßen 7,0 cm. Dokumentation der Methode zum Aufbrechen eines Felsmassivs durch Vorfahren im 16. Jahrhundert, bei denen sie Hammer und Eisen als Brechwerkzeug verwendeten. Eine Dokumentation der Funde findet sich im Anhang P5, der aus einer Karte des Teils SDDIII mit Fotodokumentation der Eisen und der markierten Fundstelle besteht.
In der oberen Kammer des Hinterausgangs des Komplexes wurde eine 10,5 cm lange Eisenstange mit einer Oxidationsschicht gefunden. Der zweite (Torso einer Handschelle) im Sediment in der Nähe des Einsturzes der vermuteten Verbindung des Schachts KŠ1. Der dritte vor der Mündung des Erkundungskorridors über den gefluteten Kammern des SDD III-Komplexes. Die Eisen wurden von Ablagerungen und einer dicken Korrosionsschicht befreit. Es ist notwendig, eine weitere Oberflächen- und Tiefenreinigung der Fe-Oxide sowie deren professionelle Konservierung durchzuführen. Alle geborgenen Eisenobjekte wurden dem Minenleiter und Museumsvertretern übergeben.
Gemäß dem Arbeitsvertrag wurden im Bergwerk Jeroným in Čistá Erkundungsarbeiten durchgeführt, deren Schwerpunkt auf der Kartierung der grundlegenden bergbaulichen und technischen Bedingungen sowie der Sammlung entdeckter archäologischer Funde im Komplex SDD IIl und im Komplex ODD der Kammer K3 lag. Während der Vermessungsarbeiten wurde der erwartete Standort der Verbindung des SDD III-Komplexes mit dem gesicherten Schacht KŠ1 gefunden. Darüber hinaus wurde im hinteren Ausgang ein Blindschacht entdeckt, der vermutlich mit den benachbarten unbekannten Grubenbauen verbunden ist. Zwei horizontale Gänge, von denen einer nach wenigen Metern mit einer Stoßfront endet, der andere deutlich länger ist und eine Verbindung zu unbekannten Grubenbauen vermuten lässt. Erfordert weitere Erkundung. In der Kammer K3 konnten laut Kartierung zwei einander zugewandte Brüche nachgewiesen werden, die beide mit einem Einsturz endeten – ein Kegel aus zusammenhängenden Grubenbauten. Die anderen Schlitze in der Kammer werden durch eine Front abgeschlossen. Die Holzfunde aus Kammer K3 wurden vor Ort eingelagert. Hierzu zählen Holzrinnen, Balken und Bretter, Leiterseitenwände usw.
Im SDD III-Komplex wurde eine Suche nach originalen Eisenobjekten durchgeführt. Archäologische Funde in Form von Eisenstangen, Nägeln und unbekannten, stark von Fe-Oxidation betroffenen Gegenständen wurden eingesammelt und dem Bergwerksleiter übergeben. Bedeutende Funde in Form von drei Eisen, die den historischen Bergbau im 16. Jahrhundert mit Dreschflegel und Eisenzerstückelungswerkzeugen dokumentieren, wurden dokumentiert und dem Museum übergeben. Die Funde wurden in der Nähe des Einsturzes des mutmaßlichen Schachts KŠ1, vor der Mündung des Erkundungskorridors und in der oberen Kammer unter dem Einsturz am Kammerausgang gemacht. Die voraussichtliche Verbindung der Komplexe wird voraussichtlich unterhalb des Niveaus der Entwässerungsgalerie liegen, d. h. unterhalb des Wasserspiegels der gefluteten unterirdischen Räume der Jeroným-Mine, wo das Grundwasser miteinander kommuniziert. Es wurde ein Absinken des Grundwasserspiegels in den überfluteten Gebieten von ca. -5 m beobachtet. Im Zusammenhang mit dem Entwässerungsstollen Barbora und dem während der Untersuchung in den gefluteten Kammern SDD II, SDD III und ODD (aufgerissener UHPV bis -5,0 m im Oktober 2023) wird eine damit verbundene Untersuchung und Klärung der hydrogeologischen und bergbaulichen Bedingungen der unteren Teile der Grube Jeroným empfohlen.
Anhang 1: Überblick über die Jeroným-Mine
Anhang 2: ODD-K3-Umfragedokumentation
Anhang 3: Archäologischer Survey ODD-K3
Anhang 4: P4 SDD III-Umfragedokumentation
Anhang 5: Archäologische Untersuchung von SDD III
Foto 1-3: Jeronym Mine