Toni Schönecker

Falkenaus Spuren eines vielseitigen Künstlers

Der vielseitige Künstler Anton Schönecker wurde am 1. November 1893 in Sokolov, damals noch Falknov, geboren. Der Sohn eines Tischlers absolvierte zunächst eine Ausbildung zum Fotografen. Anschließend zog er in die Welt hinaus, um Erfahrungen zu sammeln. Nach Aufenthalten in Bratislava, Brüssel, Berlin und München wurde er an der k.u.k. Graphischen Lehr- und Versuchsanstalt in Wien aufgenommen. Während des Ersten Weltkrieges arbeitete er als Frontmaler. Nach dem Krieg begann er eine Ausbildung beim königlich-bayerischen Hoffotografen Franz Grainer in München. Zusätzlich studierte er von 1919 bis 1923 an der Akademie der Bildenden Künste in München.

Die Gedenktafel für den gebürtigen Sokolov wurde 2008 enthüllt.

Daneben verdiente er seinen Lebensunterhalt als Sportillustrator für verschiedene Verlage und die renommierte Zeitschrift Simplicisimus. In dieser Zeit entstanden auch zahlreiche Gemälde und Zeichnungen von Bergsteigern und bedeutenden Alpenbergen. 1924 kehrte Schönecker in seinen Heimatort Falknova zurück und arbeitete als freischaffender Künstler. In den 1940er Jahren wurden seine Werke auf der Großen Deutschen Kunstausstellung im Haus der Deutschen Kunst in München ausgestellt. 1944 wurde er zum Kriegsdienst eingezogen. Nach dem Zweiten Weltkrieg lebte und arbeitete er als freischaffender Künstler von 1946 bis 1949 in Partenkirchen, danach bis 1951 in Klais und ab 1953 in Wangen, wo er ein Atelier am Lindauer Tor unterhielt.

Ein älteres Herrenpaar aus Cheb. Ausstellung des Sokolov-Museums

Neben Gemälden, Grafiken, Zeichnungen – darunter Landschaften, Porträts und Akte – und Skulpturen in Form von Denkmälern schuf er an seinen Wirkungsstätten im Egerland und Süddeutschland auch zahlreiche Sgraffitos und Fresken. Allein in Wangen gestaltete er rund 60 öffentliche und private Gebäude mit architektonischer Kunst. Schönecker starb einen Tag nach seinem 86. Geburtstag, kurz nach der Fertigstellung des Freskos. Seine Werke wurden nach seinem Tod mehrfach ausgestellt.

Für die Stadt Sokolov schuf er Fresken, die in der Friedhofskapelle nicht mehr vorhanden sind. Gemeinsam mit dem Architekten Heinrich Scherrer entwarf er den Umbau des ehemaligen Harder Aussichtsturms zu einem Denkmal für die Gefallenen des Ersten Weltkriegs. Schönecker ist der Urheber des künstlerischen Entwurfs der fünf Meter hohen Christusstatue aus Bronze (angefertigt vom Blechschmied J. Habermann). Sie wurde im Zweiten Weltkrieg eingeschmolzen.

Im Husové sady, in der Nähe des Schwimmbades, befindet sich ein ungewöhnliches Denkmal für die Egerer Turner aus dem Jahr 1925. Es handelt sich im Wesentlichen um einen Schnitt durch ein Grab.

Denkmal für gefallene Turner

Auch das größte Gemälde in der Sammlung des Sokolov-Museums trägt die Signatur von Toni Schönecker. Einer älteren Vedute zufolge malte der Maler Sokolov um 1830.

Schöneckers Gemälde begrüßt die Besucher im Sokol-Museum

An der Fassade der Kirche St. Kunhuta in Královské Poříčí finden wir Schöneckers Relieffresko mit dem Thema des täglichen Gebets.

Královské Poříčí. Kirche St. Kunhuta. Foto Lubor Ferenc

In den Sammlungen Loket und Schloss ist Toni Schönecker mit Werken aller Art, darunter auch seinem berühmten aquarellierten Selbstporträt, relativ umfangreich vertreten. Schönecker schuf zahlreiche Aquarelle, die Themen aus dem damaligen Alltagsleben einfangen und ein interessantes ikonografisches Dokument der Egerländer Folklore darstellen. Seine Gemälde wurden oft als Postkarten reproduziert.

Quelle:

wikipedie.de

Prokop, Vladimír; Smola, Lukáš: Biografický lexikon sokolovského regionu, Sokolov 2009

Rund, Jan; Michael, Rund: Stopy v Sokolov. Sokolov 2025

​Foto 1-3: Reproduktion von Schöneckers Aquarellen auf Postkarten (Privatsammlung)