Das Kloster und Stift Teplá, genauer gesagt das Prämonstratenser-Chorherrenstift Teplá, ist ein 1193 gegründetes Kloster der Prämonstratenser-Chorherren in Teplá bei Marienbad. Es zählt zu den bedeutendsten Klöstern des Landes. Der Komplex besteht aus der Klosterkirche Mariä Verkündigung, den Gebäuden des Konvents, der Prälatur, dem ehemaligen Klosterspital, der Apotheke, dem Kornspeicher, Wirtschaftsgebäuden und dem Innenhof. Seit 2008 ist es ein nationales Kulturdenkmal. Der derzeitige und 53. Abt des Klosters ist seit 2011 Filip Zdeněk z Lobkovice.
Tepl Stift
Eine sehr bedeutende Persönlichkeit des Klosters war der Abt Karel Kašpar Reitenberger (1812–1827), der vor allem durch seine Entscheidung zur Gründung der Stadt Marienbad bekannt wurde, die er anschließend systematisch weiterentwickelte. Diese Aktivitäten stellten jedoch eine erhebliche Belastung für die Finanzen des Klosters dar, was bei einigen Mönchen zu heftigem Widerstand führte und schließlich zu seiner Entlassung führte. Seine Nachfolger Adolf Kopmann (1828–1835) und Melchior Mahr (1843–1867) führten den Aufbau der Stadt fort. Vor seiner Wahl hatte Melchior Mahr die Position des Quelleninspektors inne und war unter anderem auch Eigentümer des sogenannten Tepelský-Hauses.
Abt Marian Heinl (1843–1867) errichtete in Marienbad die Kirche Mariä Himmelfahrt und das Dekanat.Neben einer wertvollen Bibliothek verfügte das Kloster auch über eine mineralogische Sammlung und ein physikalisches Kabinett, die auch Johann Wolfgang Goethe bewunderte. Auch sein enger Freund Josef Zaupner, der als Professor am Gymnasium in Pilsen wirkte, war Mitglied des Ordens. Er war ein einfühlsamer Interpret von Goethes Werk in Böhmen, und der Dichter fand bei ihm Unterstützung zu einer Zeit, als er selbst Ziel von Kritik war. Eine Gedenktafel erinnert an den Besuch des großen Dichters.
Das Tepelský-Kloster war ein Zentrum der Aufklärungswissenschaft, hier wurden astronomische und meteorologische Beobachtungen durchgeführt und es entwickelten sich auch Bereiche, die mit der Bewirtschaftung der Klostergüter in Zusammenhang standen, wie beispielsweise die Forstwirtschaft. Hier wurden die naturkundlichen Sammlungen der heimischen Forscher konzentriert und ein physikalisches Kabinett errichtet.
Foto 1: Tepl Stift Foto 2: Gedenktafel zur Erinnerung an Goethes Besuch im Kloster Foto 3: Tepl Stift