Die erste Erwähnung von Manský Dvůr stammt aus dem Jahr 1242. Ursprünglich befand sich an der Stelle eines Bauernhofs ein Wachposten, der später in ein Lehen umgewandelt wurde. Daher stammt auch die frühere deutsche Bezeichnung Lehnhof. Vor dem Ersten Weltkrieg gehörte das Anwesen zum Gut Königswart. Im Zuge der Bodenreform von 1919 wurde das Gut zum sogenannten Restgut.
Lenhof
Anfang der 1930er Jahre kaufte die Familie des Prager Architekten Milan Babuška den verwüsteten Bauernhof und das verwilderte Gelände und erwarb zusätzliches Land. Sie verherrlichte ihn bis zum Zweiten Weltkrieg. Neben dem Bauernhaus entwarf und errichtete der Architekt als Investor eine Familienvilla im modernistischen Stil. Gleichzeitig ließ er im Tal unterhalb des Hofes nach einem Entwurf des bedeutenden tschechoslowakischen Ichthyologen Schaferna ein System von Wasserreservoirs errichten.Die Phase der Wiederherstellung des Manský Dvůr endete 1938 mit der Annexion des Grenzgebiets. Babuškas Familie musste den Hof verlassen. Das Anwesen war damals bereits so attraktiv, dass der Führer der Sudetendeutschen Partei und Kriegsverbrecher Konrad Henlein es zu seiner Sommerresidenz machte. Einer Legende zufolge wollte er den Hof in der Form eines Hakenkreuzes wieder aufbauen. Henlein hat den Hof nie selbst bewirtschaftet; Während des Zweiten Weltkriegs lebten seine Frau und seine drei Söhne dort. Eine Gruppe französischer Kriegsgefangener kümmerte sich um ihre Farm.
Nach 1945 kehrte das Anwesen für kurze Zeit in den Besitz der Familie Babušek zurück, wurde jedoch 1948 verstaatlicht. Der ehemals prosperierende Hof begann zu verfallen und wechselte im Zuge von Umstrukturierungen den Besitzer, zuletzt Agrostatek Žandov. Nach 1989 erwarb die Familie Babušek das Anwesen erneut und renovierte es schrittweise in seine ursprüngliche Form. In einem der Gebäude wurden ein Gästehaus und ein Pub eingerichtet.Seit 2003 beherbergt das rekonstruierte Gebäude ein kleines Museum mit Hunderten von Exponaten, die sich hauptsächlich auf die Geschichte der Region Marienbad beziehen. Die Exponate historischer Gegenstände und Kuriositäten im frei zugänglichen Regionalmuseum stammen aus den Privatsammlungen des Marienbader Historikers und Regionalpublizisten Zdeněk Buchtele.
Foto 1: Manský dvůr Foto 2: Museumsausstellung Foto 3: Babuškas Villa