Der westlichste Punkt der Tschechischen Republik

Weiter nach Westen geht es nicht.

Vom Zentrum von Štítar führen uns ein Radweg und eine grün markierte Touristenroute. Wenn wir uns etwa zwei Kilometer Fußweg sparen möchten, können wir mit dem Auto auf der Asphaltstraße hinter Štítary weiterfahren, bis zum Ende der Straße. Auf der gesamten Route bewegen wir uns durch das Gebiet des heute nicht mehr existierenden Dorfes Újezd (Märing), das neben seinem eigenen Zentrum aus einer Reihe von Gehöften und Weilern bestand: Horní Ves (Oberdorf), Dolní Ves (Unterdorf) und Kout (Winkel). Es handelte sich eindeutig um eine Bauernenklave, die Ende des 12. oder 13. Jahrhunderts entstand. Das Gebiet hier war eines der beliebtesten Jagdgebiete der Familie Zedtwitz.

Symbol auf der Europabrücke

Wir wandern durch Weiden, gesäumt von dichten Wäldern am Horizont, bis ins Zentrum des ehemaligen Dorfes, an das ein Denkmal für die Gefallenen des Ersten Weltkrieges erinnert. In der Nähe gab es auch eine einklassige Schule. Nach etwa zwei Kilometern führt uns der Weg zum Mlýnský-Bach und einer bescheidenen Holzbrücke, die jedoch eine tiefe symbolische Bedeutung hat. Die 2008 erbaute Europabrücke verbindet die tschechische und die deutsche Seite der Grenze und erinnert an den Beitritt der Tschechischen Republik zum Schengen-Raum. Für den Bau waren vor allem die Nachkommen des ertrunkenen Müllers verantwortlich. Von der Europabrücke ist es nicht mehr weit bis zum Ziel unserer Reise. Der Weg führt entlang des Baches durch einen schönen, dichten Wald, ist jedoch für Menschen mit eingeschränkter Mobilität nicht besonders geeignet, da er von einem dichten Wurzelgewirr durchzogen ist und hin und wieder kleinere Unebenheiten zu überwinden sind. Doch nun befinden wir uns tatsächlich am westlichsten Punkt der Tschechischen Republik, der durch ein historisches Wahrzeichen aus dem Jahr 1844 gekennzeichnet ist.

​Foto 1: Brücke Europas 
Foto 2: Am westlichsten Punkt Tschechiens 
Foto 3: Westlichster Punkt Tschechiens